Die 3 Makler-Typen: Der Netzwerker, der Einzelgänger und der Pirat

Wie man sich vorstellen kann, ist das Maklerleben auch stark vom Austausch mit den Kollegen am Markt geprägt. Nach nun 2 Jahren Maklererfahrung habe ich mal versucht die unterschiedliche Makler, die sich am Markt bewegen, in 3 Typen zu klassifizieren. Nach längerer Beobachtung konnte ich feststellen, dass über unsere Märkte hinweg in ganz Norddeutschland sich diese Typen immer wiederfinden lassen:

1 Der Netzwerker

Die Netzwerker sind die Maklerkollegen, die sich mit den anderen Kollegen auf den Austausch fokussieren. Sie wollen über die aktuellen Trends des Markts und der Technologie Bescheid wissen und diese ggf. im Unternehmen umsetzen. Sie freuen sich darüber Gemeinschaftsgeschäfte mit den anderen Kollegen zu machen und sich auf Tagungen zu treffen. Sie profitieren vom gegenseitigen Austausch und schärfen dadurch ihr Dienstleistungsangebot. Um Netzwerker zu werden muss man sich natürlich zunächst bewusst darüber sein, welchen Mehrwert man in ein Gespräch mit den gegenüber bringen kann. Bringt man keine Immobilien, kein Wissen oder keine Erfahrung mit, dann erschwert dies den Einstieg ins Netzwerken. Es kann zum Netzwerken aber auch reichen, dass man einfach ein netter Kollege ist und sich höflich und freundlich gibt im gemeinsamen Miteinander. Netzwerker legen Wert auf Auszeichnungen und Mitgliedschaften. Der finanzielle Gewinn kann aber beim Netzwerker schnell ins Hintertreffen geraten. Die Qualität des Angebots und das Wachstum des Unternehmens steht beim Netzwerker oft im Vordergrund. Netzwerker würden gerne Einzelgänger davon überzeugen Netzwerker zu werden. Netzwerker verbünden sich gegen Piraten, um diese am Markt zu isolieren.

2 Der Einzelgänger oder auch Einsiedler

Der Einzelgänger oder auch Einsiedler beschäftigt sich mit den Kollegen nur peripher. Er fürchtet sich vor der Konkurrenzanalyse, da dies ihn ja seiner Meinung nicht weiterbringt. Er konzentriert sich lieber auf sich und seine Stärken als die Kollegen oder das Drumherum zu studieren. Dabei versucht er auch nicht mit den Kollegen am Markt anzuecken. Der Einzelgänger kennt sich selbst und seinen Markt sehr genau, weiß aber nicht wie er mit diesem Wissen auf Andere zu gehen sollte. Er kann sich nicht erklären, welchen Vorteil der offene Austausch mit Kollegen über das Geschäft hat. Es erschließt sich ihm auch nicht, warum man mit Kollegen Gemeinschaftsgeschäfte machen soll, weil man dadurch ja einen Teil der Provision abgeben muss. Entweder er macht das Geschäft alleine oder gar nicht. Er legt nur Wert auf Mitgliedschaften oder Auszeichnung die ihn persönlich wirklich weiterbringen und nicht seiner Meinung nach gefälscht sind. Er missbilligt ggf. Netzwerke als reine Show. Piraten machen ihm Angst. Einzelgänger können zu Einsiedlern werden, wenn Sie ggf. nicht vorankommen. Dann zieht sich ein Einzelgänger in seinen Heimatmarkt zurück und versucht gestärkt wieder aus dem Markt nach einer Erholungszeit hervorzugehen.

3 Der Pirat

Der Pirat kapert und entert andere Kollegen am Markt. Er macht sich bewusst zum Feindbild und genießt die besondere Stellung die er dadurch inne hat. Für ihn geht es um das schnelle Geld und weniger um die nachhaltige Anerkennung am Markt die dem Netzwerker am Wichtigsten ist. Der Pirat schreckt auch vor nichts zurück. Er sucht sich die schwächsten Opfer am Markt aus und versucht die Kunden abzuwerben. Dabei bedient er sich Methoden wie die Verkäufer der Kollegen ausfindig zu machen und anzuschreiben oder anzurufen, sich auf Verkaufsveranstaltungen der Kollegen unter falschen Namen zu bewegen und seine Visitenkarten zu verteilen oder auch Objekte ohne die Zustimmung des Eigentümers am Markt anzubieten. Der Pirat wird eigentlich überwiegend als Kaper-Makler oder Nachweis-Makler aktiv. Diese Missform des Maklers gibt es leider noch allzu häufig am Markt und viele Käufer fallen auf die doppelten Inserate in den Portalen immer wieder rein. Der Pirat verabscheut Netzwerker, da diese sich gegen ihn verbünden. Nur dann fürchtet er sich davor, dass sein Ruf so leidet, dass keiner mehr bei ihm kaufen möchte.

Jeder Marktteilnehmer kann vom Piraten zum Einzelgänger, vom Einzelgänger zum Netzwerker oder auch (aber eher selten) vom Piraten zum Netzwerker wechseln. Dabei bedarf es aber oft einer starken kulturell-betrieblichen Veränderung, wie z.B. Wechsel des Geschäftsführers, aber insbesondere bedarf es viel Zeit und Aufwand, damit die Kollegen die Veränderung wahrnehmen. Ist einer der oben genanten 3 Typen erfolgreicher als der Andere? Es kommt hierbei auf die Definition des Erfolgs an. Der Pirat hat den Vorteil unberechenbar zu sein am Markt. Mit dessen Methode kann man kurzfristig mit wenig Mühen ggf. einen finanziellen Erfolg erzielen auf Kosten des eigenen Images. Der Einzelgänger kann mit seiner Askese durchaus erfolgreich sein. Auch innovative Unternehmen können sich als Einzelgänger am Markt präsentieren, da Sie ein neues Geschäftsmodell verfolgen. Der Netzwerker bietet ggf. durchaus die nachhaltigsten Erfolgschancen mit dem Risiko sich beim Netzwerken zu verzetteln.

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Viel Spaß weiterhin beim Makeln und Netzwerken,

Euer Marcel

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